WZ 170, S.23 Das Verfassen eines geeigneten WZ-Artikels
Das Verfassen eines geeigneten WZ-Artikels von Daniela Beyeler, Schweiz
Eigentlich ist es eine Ehre für jede Schreiberin und jeden Schreiber eines Artikels für die Stimme der Wassermannzeit, wenn ihre Texte nebst den vielen anderen eindrücklichen Artikeln in der kurz WZ genannten Dreimonatsschrift der FIGU publiziert werden. Dies ist erst einmal eine grundlegende Feststellung zu Beginn der Überlegungen;
nun sollen aber Fragen zum Inhalt von geeigneten WZ-Artikeln im Zentrum des Interesses stehen.
Schreibt man einen Artikel für irgendein Magazin, eine Zeitung, ein Bulletin oder irgendeine Vereinszeitschrift, ist eine gründliche Auseinandersetzung mit dem Thema eine wichtige Vorbedingung. Wenn das Augenmerk von Anfang an bewusst auf die später unweigerlich eintreffende Beurteilung des Werkes durch die entsprechende Leserschaft gerichtet wird, ist klar, dass sich jede Mühe lohnt, ganz unterschiedliche Anforderungen im voraus bestmöglich zu untersuchen. Nimmt man Bezug auf das Hauptanliegen des entsprechenden Mediums, wofür ein Artikel geschrieben werden soll, ergeben sich wahrscheinlich mehrere interessante Möglichkeiten, ein Thema von einer ganz individuellen Sichtweise her zu beleuchten oder um subjektive Beobachtungen anzustellen, die es einem erlauben, neue Perspektiven anzubieten. Wenn jemand Spezialkenntnisse hat und den geneigten Lesern bis anhin unbekannte Zusammenhänge erklären kann, wird dies sicherlich eine echte Bereicherung sein. Deshalb bewährt es sich auch schon bei der Themenwahl, sich eingehend zu fragen, was wohl das Leserinteresse weckt und welche Gedankengänge auszuführen es sich lohnt. Die Wahl des Themas übt einen entscheidenden Einfluss auf die Schreibtätigkeit aus. Mit welchen Zusatzinformationen man seine Beobachtungen unbedingt unterstützen sollte oder welcher aktuelle Bezug zum Thema sich ergibt, sind weitere wichtige Punkte, denen von Anfang an genügend Aufmerksamkeit beigemessen werden sollte. Auch wer sprachlich etwas Besonderes gestalten möchte, sollte sich getrauen, das Wagnis einzugehen und seine speziellen Kenntnisse anzuwenden, aber nicht, ohne sich zuvor die selben Anfangsfragen zu stellen, wie oben beschrieben. So werden viele Hinweise zusammenkommen, und es ist sicher besser, sich diese wichtigen Fragen gleich zu Beginn zu stellen, weil sie nötig sind, um einem eine möglichst klare Richtung aufzuzeigen, wohin sich der Artikel entwickeln soll.
Sicherlich ist es für die einen oder anderen hilfreich, die sich vielleicht insgeheim schon seit einiger Zeit überlegen, auch einmal einen Beitrag zur Gestaltung des Inhalts der Stimme der Wassermannzeit zu leisten, wenn sie zuerst beginnen, nach einem geeigneten Thema Ausschau zu halten; eines das ihnen liegt und worüber sie einiges zu sagen hätten, um etwas Interessantes beizutragen, das zuvor noch nie jemand so gewichtet hat. Seit es die Möglichkeit gibt, via <WZ-Artikel> schreibenderweise bei der Mission der FIGU mitzuhelfen, kann man sich damit auf besondere Art und Weise aktiv Gehör verschaffen und seine eigens ausgetüftelten Ideen formulieren, um seine individuellen, informativen, phantasie- und wertvollen Gedankengänge einer ehrenwerten Leserschaft mitzuteilen.
Einige Auswahlkriterien, die jedem Autor von WZ-Texten ans Herz gelegt werden sollten, gibt es schon seit einiger Zeit. Beim Broschüren-Umräumen im Center ist kürzlich eine Zusammenstellung zum Vorschein gekommen, die Ihnen, liebe Leserinnern und Leser, nicht vorenthalten werden soll. Die nachfolgenden Hinweise galten damals zwar nur den schreibbeauftragten Kerngruppemitgliedern, um sie beim Verfassen von geeigneten Artikeln anzuleiten. Natürlich gelten sie aber auch für Passiv-Mitglieder, die sich aufraffen, einen Beitrag für unsere Dreimonatsschrift zu leisten. Indem solche Tipps bei der Themenwahl berücksichtigt werden und man sich zusätzlich vor Augen hält, worauf es beim Schreiben allgemein ankommt, hat man eine gute Ausgangslage, um etwas Eigenständiges zu produzieren.
Die sieben folgenden Punkte sollten also in der einen oder anderen Form bei der Themenwahl für einen WZ-Artikel berücksichtigt werden, dann kann fast nichts mehr schiefgehen:
1. Missionsbezogene Artikel aller Art.
2. Erlebnisse lehrreicher Form.
3. Eigengedanken von allgenmeinem und missionsbezogenem Wert.
4. Interessante Beobachtungen von allgemeinem und missionsbezogenem Wert.
5. Notwendiges, Erklärungen, Aufrufe, Persönliches, Ankündigungen, Wichtiges, Erbauliches, Erfreuliches usw.
6. Kontaktbelange und Geschichtliches.
7. Richtlinien, Gesetze und Gebote, Ratgebungen, Empfehlungen.
All zu viele dieser Punkte aufs Mal in einen Artikel pressen zu wollen, wäre wohl einerseits nicht sehr sinnvoll, andererseits kann man sich aber durchaus vorstellen, dass eine Ausführung zu einem Punkt allein von Belang sein kann; jedoch ganz ohne Bezug zur Geisteslehre oder zur Mission wäre so ein Thema dann doch zu beliebig gewählt. Stellt man anhand ausgewählter Fakten einen Zusammenhang zwischen Ursachen und Auswirkungen her, ist der Bezug zu den schöpferischen Gesetzen und Geboten automatisch gegeben; jedoch können persönliche Überlegungen ein solches Thema auch gezielt und lehrreich beleuchten, ohne gleich wie die erhabenen Erkenntnisse von einem Erleuchteten anzumuten. Keine Angst, die meisten Leser und Leserinnen der FIGU-Artikel sind sich der Schwierigkeiten bewusst, die sich einem stellen, wenn man sich bemüht, seine Gedanken verständlich zu formulieren; ist für sie doch der Begriff «Geisteslehre kein leeres Wort und schon gar keine Doktrin. Selbst zu denken, Gelesenes zu hinterfragen und Gelerntes in eine logische Folgerichtigkeit einzuordnen, ist Geisteslehre-Studierenden genauso wichtig wie nicht etwas einfach nachzuplappern, das sie nicht aus eigener Überlegung durchschauen und letztlich als eigens erarbeitetes Wissen, das nichts mit Glaubensvorgaben und Schablonenwissen zu tun hat, ihr eigen nennen. Authentische Berichte, und seien sie auch noch so einfach formuliert, dafür aber gut recherchiert, helfen einem wesentlich, Zusammenhänge nachvollziehbar zu machen, die sonst nicht von jedem bemerkt werden können; und dieses Ziel ist es sicher wert, ausgearbeitet zu werden. Auch angewandte Geisteslehrebelange, die einem über mehrere Stationen des Fehlermachens und Lernens einiges zu denken gaben und geben, ermöglichen einem eine lehrreiche Ausführung. Angereichert mit einem Schuss Humor, erfüllen solche Berichte zudem eine sinnvolle Doppelaufgabe, denn man kann beim Formulieren eigentlich selbst am meisten profitieren, was erwiesenermaßen ein sehr positiver Nebeneffekt des Artikelschreibens ist.
Bedeutet einem das mündliche Erzählen weniger, oder hat man Mühe beim spontanen Mitteilen seiner Meinung, können schriftliche Berichte einem auch helfen, die ganze Sache besser darzulegen. Anschließend erhält man manchmal sogar eine aufmunternde Reaktion auf seine Beobachtungen, die im schnellen mündlichen Austausch mit den unterschiedlichsten Mitmenschen oft nicht genügend wahrgenommen werden. Und es gibt noch einen wichtigen Grund, seine Gedanken schriftlich auszulegen: Wird einem nämlich nicht ständig dreingeredet, und kann man seinen Faden ungestört spinnen, haben viele Leute erheblich weniger Mühe, sich verständlich mitzuteilen und sich nur dem Wesentlichen zu widmen. Plötzlich steht schwarz auf weiß genau das auf dem Papier, was man erzählen wollte, aber infolge verschiedener Hemmnisse auf eine durchdachte Weise nicht hätte sagen können. Das Artikelschreiben bietet eine gute Möglichkeit, sich mitzuteilen und auch angehört zu werden.
Beim Lesen konzentriert man sich ganz anders auf fremde Sichtweisen, und man kann sogar etwas ein zweites Mal durchlesen, das man im Gespräch gar nicht richtig verstanden hätte.
Negative Auswirkungen, die sich aus dem Schreiben von gut überlegten Artikeln ergeben, sind mir keine bekannt. Hingegen finde ich es sehr erfreulich, wenn auch jemand, der des Schreibens ungeübt ist, ein freundschaftliches Verständnis oder sogar die Aufmunterung bekommt, doch bald wieder etwas zu schreiben. Beim Schreiben bildet man Gedankenketten, die je nach Autor oder Autorin ganz unterschiedliche Schmuckstücke herauskristallisieren lassen: Die einen sind bunt und blumig, die andern klar und zielgerichtet, schlicht und treffend zugleich, oder wieder andere haben einen ganz feinen aber intensiven und eindringlichen Charakter, je nach Temperament und Sprachvermögen des Urhebers oder der Urheberin.
Besondere Schmuckstücke sind dabei Gedichte und Sinnsprüche, ob sie nun mit oder ohne ausgewählte Bilder und Dekors herausgeputzt sind. Nur, hier heißt es aufgepasst, denn dazu eignen sich die wenigsten Prosatexte, die nicht so dicht entworfen wurden, um, wie kristalline Formen, ein inneres Leuchten zu erhalten. Den wenigsten von uns gelingen solche Gebilde auf Anhieb (ist die Verwandtschaft dieses Wortes mit einem selbstgemalten Bild erkennbar?), weder mit sprachlichen noch mit malerischen Fertigkeiten. Sprüche, Aphorismen und Gedichte entsprechen ausgeklügelten Sprach-Konzentraten, die enorm viel Übung und außergewöhnliche Sprachkenntnisse erfordern. Dass Billy so ein Sprach-Künstler ist, der es auf unnachahmliche Weise versteht, seine Texte ganz genau einer gewünschten Form, dem folgerichtigen Inhalt und Sinn und einem gewünschten Zweck anzupassen, ist ein fast nicht in Worte zu fassendes Glück für alle von uns, dem wir uns um so würdiger erweisen können, wenn wir uns selbst dem Schreiben widmen und so eifrig Gelerntes in die Tat umsetzen. Wir können uns diesem Vorteil, aus Billys Texten zu lernen, nicht zuletzt auch in Hinsicht auf unser persönliches Weiterkommen erkenntlich zeigen und aktiv bestrebt sein - mit eigenen schriftlichen Ausführungen , kleinere oder größere Schritte in die richtige Richtung zu unternehmen. Und genau deshalb heißt es dann auch, sich endlich aufzumachen, um Texte und Artikel für die Stimme der Wassermannzeit zu schreiben. (Geschickt werden können die Artikel an folgende Adresse: WZ@figu.org).
Meine Gedanken, die sich zugegeben relativ häufig um die Vorzüge des Schreibens drehen -nicht zuletzt, weil mir diese Ausdrucksmöglichkeit des individuellen Denkens und Lernens überaus wertvoll erscheint-, sollen also auch Leute anspornen, schriftliche Zeugnisse ihres Lebens und Erlebens zu geben, die es sich nie träumen ließen, selbst einmal einen Artikel zu verfassen, den die FIGU publizieren kann, um wiederum andere Personen dazu aufzumuntern, ihre eigenen Wahrnehmungen schriftlich mitzuteilen und damit die Mission schreibend zu unterstützen. Der Schneeballeffekt zahlt sich in diesem Fall nicht in finanzieller Hinsicht aus, sondern in einem ideellen Rahmen, der einem wiederum die Befriedigung geben kann, als kleines Kettenglied eine aktive Rolle in einem Bereich einzunehmen, der wahres Menschsein und das Interesse an den wirklich wichtigen Belangen des Lebens vermittelt: genau so, wie es die Geisteslehre lehrt. - Mit anderen Worten heißt das: Ein bisschen Mut zum eigenen Schreiben fassen - auf die Plätze - fertig - los!